KIP - Krisen-Interventions-Programm

In unserem Kriseninterventionsprogramm wird über einen Zeitraum von sechs Wochen intensiv mit Familien gearbeitet. Methodisch ist KIP ähnlichen Maßnahmen wie FAM oder FIM vergleichbar. KIP greift immer dann, wenn eine Fremdunterbringung droht, oder wenn eine Rückführung nach einer Fremdunterbringung oder Inobhutnahme ansteht. Das Ziel von KIP ist die Vermeidung einer Fremdunterbringung von Kindern und Jugendlichen bzw. deren erfolgreiche Rückführung in die Familie. KIP startet ohne langen Vorlauf, wenn der Bedarf festgestellt ist. KIP arbeitet "programmiert": In Krisen erweist sich hoher Druck und eine starke vorgegebene Struktur als hilfreich, handlungsorientiert an Veränderungen zu arbeiten und diese umzusetzen. Die Krise betrachten wir als Chance, Veränderungen mit einem hohen Maß an Energie umzusetzen. In regelmäßigen Gesprächen wird der Prozess zeitnah und intensiv vom Jugendamt begleitet. Über eine Rufbereitschaft ist die KIP-Fachkraft 24 Stunden für die Beteiligten erreichbar. Vorhandene Stärken und Ressourcen aller Familienmitglieder werden aktiviert, um eine konstruktive Entwicklung innerhalb der Familie einzuleiten und zu stärken. Wir wissen, dass im Rahmen von sechs Wochen nur erste Schritte möglich sind. Diese geben aber die Richtung vor, in die sich eine Familie weiterentwickelt. Unsere Erfahrung zeigt, dass Familien oft über die sechs Wochen hinaus weiter gestützt und gefördert werden müssen. An der Planung notwendiger Nachfolgemaßnahmen wird im KIP gearbeitet und deren Start wird unterstützt. Familien mit starken Vorbehalten gegen ambulante Jugendhilfemaßnahmen öffnen sich oft im KIP – Prozess und finden zu einer offenen Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und einem Jugendhilfeträger.